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Basisdienste und mobile Anwendungen

Neben der Netzwerkarchitektur ist die Entwicklung von innovativen, mobilen und ortsbasierten Anwendungen ein Ziel des Projektes. Die Anwendungen fußen auf einer Menge von Basisdiensten, die modular zu weiteren Diensten und Anwendungen zusammengefügt werden können.

Basisdienste für mobile, orts- und kontextbewusste Anwendungen

Ein WiFi-basiertes City-Netz stellt zunächst nur die technologische Basis zur Verfügung. Um auf dieser Plattform neuartige Anwendungen realisieren zu können, aus denen sich der konkrete Mehrwert für Nutzer und Anbieter ergibt, müssen eine Reihe innovativer Basisdienste entwickelt werden. Dazu werden generische Funktionalitäten identifiziert, die eine möglichst breite Palette von Anwendungsszenarien abdecken (im Sinne einer mobilen serviceorientierten Architektur).

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  • Nutzer-Lokalisation: Einer der Hauptvorteile des mobilen City-Netzes besteht in der Möglichkeit, die angebotenen Dienste und Informationen an den aktuellen Aufenthaltsort des Nutzers anzupassen. Die Auswertung der WiFi-Signale durch das Mobilgerät erlaubt dabei eine Ortsbestimmung auf wenige Meter sowohl im Außen- als auch im Innenbereich. Desweiteren können GPS-Sensoren und Kameras der Mobilgeräte zur Orientierung verwendet werden. Computer-Vision-Methoden können dabei helfen, den Ort und die Orientierung des Benutzers festzustellen, was mit anderen Methoden nicht ohne weiteres möglich ist.

  • Informations- und Kommunikationsdienste: Für die bereits bekannten Dienste wie Instant Messaging und Online Communities ergeben sich durch die Nutzerlokalisation neue Möglichkeiten („Where are my friends / favorite shops?“)

  • Augmented-Reality-Viewer für ortsbasierte Information: Die WiFi-basierte Lokalisation kann durch Computer-Vision-Techniken verfeinert werden, um die bereitgestellte, ortsbasierte Information direkt in ein vor Ort aufgenommenes Kamerabild einzublenden. Auf diese Weise ergibt sich eine intuitiv bedienbare Benutzerschnittstelle, die auf die speziellen Gegebenheiten der mobilen Nutzung eines typischerweise sehr kleinen Endgerätes (Handy, PDA) zugeschnitten ist.

  • Verwaltung persönlicher Profile: Bei der individualisierten Informationsfilterung werden persönliche Präferenzen berücksichtigt, um das Informationsangebot für den Nutzer überschaubar zu halten. Aus Datenschutzgründen werden persönliche Informationen nur auf dem eigenen Gerät gespeichert. Die Selektion geschieht dann durch Abgleich der verfügbaren Informationen mit den lokal gespeicherten Profilen, z.B. der Nutzer interessiert sich für Schnäppchen, Kultur- oder Gastroangebote, etc.

  • Online-Monitoring der Netzparameter: Zur Sicherstellung der Service-Qualität müssen Informationen bspw. über den aktuellen Access Point und die nutzbare Bandbreite zur Verfügung stehen. Die aktuelle Empfangsfeldstärke oder der tatsächliche Datendurchsatz auf einem mobilen Gerät kann an einen zentralen Server gemeldet werden, der diese Information in einer Online-Simulation des WiFi-Netzes berücksichtigt und damit zuverlässige Vorhersagen treffen kann, wo welche Service-Qualität garantiert werden kann (Network Weather Report and Prediction).

Potenzielle attraktive, informative, mobile Anwendungen

Die eigentliche Nutzen von Mobile ACcess entsteht erst durch die Verfügbarkeit von attraktiven Diensten und Anwendungen. Hierbei ergibt sich der Mehrwert für den Nutzer bspw. durch Orientierungshilfen und Informationsangebote, aber auch durch Unterhaltungsangebote (niedrige Einstiegsschwelle, Spaßfaktor). Für den Anbieter besteht die Möglichkeit den potenziellen Kunden aktuell, gezielt und individualisiert zu informieren (Kundenfindung, Kundenbindung). Typische Nutzer sind Kunden, Gäste und Touristen, typische Anbieter sind der lokale Einzelhandel, Dienstleister oder die Stadtverwaltung.

Folgende Anwendungen könnten auf Grundlage der oben beschriebenen Basisdienste entwickelt werden:

  • Fußgängernavigation, Touristenführer: Durch die Nutzerlokalisation kann eine effektive Orientierungshilfe angeboten werden. Folgt der Nutzer einer vorgeschlagenen Route oder betrachtet er (mit der Kamera seines mobilen Endgerätes) eine bestimmte Stelle, wird die zugehörige Information auf dem AR-Viewer eingeblendet. Im Unterschied zur Fahrzeugnavigation muss hierbei die Blickrichtung berücksichtigt werden, die nicht aus der Bewegungsrichtung abgeleitet werden kann.

  • Netzwerk-Wetterbericht: Bei ungleichmäßiger Abdeckung kann der Nutzer zu Orten mit besserer Bandbreite geleitet werden. Die Simulation der elektromagnetischen Feldstärken ist sowohl für die Planung als auch für die Wartung des Netzwerks nützlich.

  • City-Shopping-Guide: Um die Vorteile des Einkaufsbummels mit denen des Online-Shoppings zu verbinden, kann vom Nutzer das lokale / städtische / regionale Warenangebot durchsucht werden. Durch die Beschränkung auf regionalisierte Web-Angebote wird die Gefahr der Umsatzverlagerung zu überregionalen Online-Händlern reduziert. Die verfügbaren Informationen können mittels persönlicher Präferenzen gefiltert werden. Ebenso können bewährte Web-2.0-Techniken angewandt werden, um Erfahrungen von Benutzern zu erfassen und anderen zu kommunizieren.

  • Online-Communities: Die Basisdienste ermöglichen den Nutzern die Kontaktaufnahme und Kommunikation mit anderen, die aktuell an ähnlichen Themen und Aktivitäten interessiert sind.

  • Pervasive Games: Den Einstieg in die Nutzung des City-Netzes kann man über Unterhaltungsangebote attraktiv machen. Pervasive Games sind Spiele, die in die reale Umgebung eingebunden werden (bspw. Schatzsuche, Geocaching, Rollenspiele).

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